Neuroendokrine Tumore: Symptome, Diagnose, Therapien

Innovative Behandlungsmethode

PRRT: Neuroendokrine Tumore behandeln

Neuroendokrine Tumore verfügen über eine vervielfachte Anzahl an Somatostatin-Rezeptoren. Da Somatostatin für die Regulation der Hormonausschüttung verantwortlich ist, sorgt eine Mehrzahl an Rezeptoren für eine Überproduktion. Mittels zielgerichteter Strahlentherapie können ebendiese Rezeptoren unschädlich gemacht und so Symptome reduziert werden.

Ärztin verabreicht Patientin mit PRRT bei neuroendokrinem Tumor

PRRT: Neuroendokrine Tumore sicher behandeln

Die Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) ist eine Behandlungsform aus der Nuklearmedizin, die sich die Eigenschaft neuroendokriner Tumore, verstärkt Somatostatin-Rezeptoren auszubilden, zunutze macht. Somatostatin ist ein körpereigener Botenstoff, der an diese Rezeptoren bindet. Bei der PRRT werden Somatostatin-Analoga mit radioaktiven Substanzen gekoppelt. Diese Kombination ermöglicht es, die Strahlung direkt an die Krebszellen zu liefern, ohne umliegendes gesundes Gewebe zu schädigen.

Alltags­einschränkung durch Symptome

Neuroendokrine Tumore können in allen Organen entstehen, die Hormone produzieren. Außerdem können NET funktionell aktiv oder inaktiv sein: Nur die funktionell aktiven NET produzieren Hormone und verursachen so Symptome, etwa das Karzinoid-Syndrom.

Zu den typischen Karzinoid-Symptome zählen Hitzewallungen und Hautrötungen – auch als Karzinoid-Flush bekannt – Diarrhö sowie in selteneren Fällen Atembeschwerden. Durch die in Schüben stattfindende Hormonfreisetzung ist der Durchfall bei NET oft plötzlich und nicht mit den üblichen Methoden behandelbar. Betroffene erfahren außerdem durch Stuhlmenge und -frequenz eine starke Einschränkung in ihrer aktiven Lebensgestaltung.

PRRT: Funktion und Wirkweise

Das Hormon Somatostatin reguliert verschiedene Prozesse im Körper, einschließlich der Freisetzung anderer Hormone und der Verdauung. Bei neuroendokrinen Tumoren sind jedoch deutlich mehr Somatostatin-Rezeptoren vorhanden als in gesundem Gewebe – somit bleibt eine Vielzahl der Rezeptoren unbesetzt und die Regulation der Hormonausschüttung bleibt aus. Um dies auszugleichen, werden Somatostatin-Analoga eingesetzt, um die hormonell verursachten Beschwerden zu lindern: Diese setzen direkt an die Somatostatin-Rezeptoren der Tumorzellen an und hemmen so die Ausschüttung der Hormone Insulin, Gastrin und Glukagon.

Die PRRT kann außerdem Tumorgröße und -wachstum reduzieren. Ihre gezielte Vorgehensweise führt zu wenigen Nebenwirkungen: Die Gammastrahlung ermöglicht eine präzise Überwachung der Therapie, und die Betastrahlung sorgt für eine effektive Bekämpfung der Krebszellen. Die radioaktiven Stoffe werden innerhalb weniger Tage über die Nieren ausgeschieden.

Sollte die Peptidrezptor-Radionuklidtherapie nicht die richtige Behandlungsmethode für Sie darstellen, existieren noch viele weitere Optionen. Jetzt über neuroendokrine Tumore und Therapie informieren!

Neuroendokriner Tumor – PRRT als Therapie?

Die PRRT bietet eine vielversprechende Option in der Behandlung neuroendokriner Tumore. Sie vereint Wirksamkeit mit einer guten Verträglichkeit und eröffnet neue Wege in der personalisierten Krebstherapie. Es ist wichtig, dass Sie mit entsprechenden Fachärzt:innen zusammenarbeiten, um zu entscheiden, ob diese Therapieform für Ihre spezifische Situation geeignet ist.

PRRT: Neuroendokrine Tumore und Nachsorge

Die Prognose nach einer PRRT kann günstig sein, insbesondere wenn der Tumor in einem frühen Stadium erkannt wurde. Dennoch hängen die langfristigen Ergebnisse von vielen Faktoren ab, einschließlich Tumorgrad und -größe und den verschiedenen Arten von NET. Nach erfolgter Behandlung werden die Patient:innen auf mögliche Komplikationen überwacht. Die Rehabilitation und Nachsorge können je nach Fall variieren.

Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT). Karzinoide: NET (o. D.). https://www.karzinoidtumore.de/therapie/prrt.html

Diagnose und Therapie von neuroendokrinen Tumoren | DKG. (o. D.). https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/weitere-krebsarten/neuroendokrine-tumoren/diagnose-therapie-prognose.html

Neuroendokriner Tumor | Therapie, Prognose & Kliniken. (n.d.). https://www.primomedico.com/de/behandlung/neuroendokrine-tumore/

Therapien + Therapiearten | Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT) e.V. https://www.netzwerk-net.de/krankheit-net/therapien-therapiearten/

FAQ zu PRRT bei neuroendokrinen Tumoren

PRRT zielt speziell auf neuroendokrine Tumore ab und minimiert Schäden an gesundem Gewebe. Die radioaktiven Stoffe, die spezifisch an die Rezeptoren der Tumore binden, werden innerhalb weniger Tage über die Nieren ausgeschieden.

Die Eignung hängt von spezifischen Faktoren wie dem Typ des neuroendokrinen Tumors und dem Vorhandensein von genügend Somatostatin-Rezeptoren ab.

Die Dauer variiert, aber in der Regel umfasst sie mehrere Behandlungssitzungen, welche typischerweise über einige Monate verteilt stattfinden.

Nebenwirkungen sind in der Regel mild, können aber Übelkeit, Müdigkeit und in seltenen Fällen Nierenschäden umfassen. Personen mit Nierenerkrankungen oder -insuffizienz wird von der Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie abgeraten.

Studien zeigen, dass PRRT das Tumorwachstum verlangsamen und die Lebensqualität verbessern kann.

Ja, die Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie kann mit anderen Behandlungen wie Chemotherapie kombiniert werden, abhängig von individuellen Behandlungsplänen.

Der Therapieerfolg wird durch bildgebende Verfahren wie die Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie überwacht. Nach erfolgter Therapie sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und Kontrollen wichtig, um eine Rückkehr des Tumors frühzeitig zu bemerken.

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