Tumorwachstum hemmen
Chemotherapie bei neuroendokrinen Tumoren
Neuroendokrine Tumore schränken Leben und Alltag Betroffener oft stark ein – um ein Fortschreiten des Tumorwachstums und eine Verschlimmerung der Symptome zu unterbinden, stellt die Chemotherapie eine mögliche Behandlungsmethode dar.

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Neuroendokrine Tumore: Wie kann Chemotherapie helfen?
Die Chemotherapie bei neuroendokrinen Tumoren kann das Wachstum von Tumoren verlangsamen oder stoppen, indem sie die Krebszellen abtötet. Sie kommt oft zum Einsatz, wenn ein Tumor fortgeschritten ist, sich ausgebreitet hat oder nicht operativ entfernt werden kann. Die spezifischen Medikamente und Behandlungspläne variieren je nach Art des NET, dessen Lage sowie anderen individuellen Faktoren.
Neuroendokrine Tumore: Wie kann Chemotherapie helfen?
Neuroendokrine Tumore entstehen aus Zellen des neuroendokrinen Systems – diese kommen im gesamten Körper vor und spielen eine entscheidende Rolle bei der Produktion und Regulation körpereigener Hormone. Diese Hormone wiederum steuern verschiedene Körperfunktionen. Im Fall eines neuroendokrinen Tumors vermehren sich diese hormonbildenden Zellen unkontrolliert und verursachen so verschiedene Symptomatiken, darunter das Karzinoid-Syndrom.
NET können in unterschiedlichen Organen auftreten, darunter im Magen-Darm-Trakt, der Lunge und der Bauchspeicheldrüse. Dabei wird je nach von den Tumorzellen freigesetzten Hormonen zwischen verschiedenen Arten von NET differenziert. Mit einer Chemotherapie wird vor allem eine Hemmung des Tumorwachstums und weiterer Metastasierung sowie die Reduktion tumorbedingter Symptome angestrebt. Bei dieser Therapieform ist die Wirksamkeit stark von individueller Verträglichkeit und Tumortyp und -stadium abhängig.
Chemotherapie bei neuroendokrinen Tumoren
Für Betroffene und ihre Familien ist es wichtig, sich auf das Wissen und die Erfahrung von Fachleuten zu verlassen. Zögern Sie nicht, Fragen zu stellen, Bedenken zu äußern und nach weiteren Informationen zu suchen. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit Ihrem Behandlungsteam ist entscheidend für den Erfolg der Therapie.
Chemotherapie bei NET: Wirkungsweise und Anwendungsfälle
Die Chemotherapie ist eine Behandlungsmethode, die zytotoxische oder zytostatische Medikamente einsetzt, um Krebszellen abzutöten. Bei neuroendokrinen Tumoren spielt die Chemotherapie jedoch eine eher untergeordnete Rolle; in der Regel kommen andere Behandlungsmethoden wie eine Operation oder zielgerichtete Therapien zum Einsatz.
Die Entscheidung, ob eine Chemotherapie bei einem neuroendokrinen Tumor in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:
- Art und Ort des Tumors: Neuroendokrine Tumoren des Dünndarms sprechen beispielsweise nur selten gut auf eine Chemotherapie an, während Tumore der Bauchspeicheldrüse empfindlicher gegenüber Chemotherapeutika sein können.
- Stadium der Erkrankung: In fortgeschrittenen Stadien oder bei Metastasierung kann eine Chemotherapie eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und das Tumorwachstum zu verlangsamen.
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Die Chemotherapie ist für den Körper belastend. Daher wird der Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten sorgfältig abgewogen, bevor eine Entscheidung für oder gegen die Chemotherapie getroffen wird.
Aktiv am Leben teilnehmen trotz NET
Diagnose und Therapie von neuroendokrinen Tumoren. | Deutsche Krebsgesellschaft (o. D.). https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/weitere-krebsarten/neuroendokrine-tumoren/diagnose-therapie-prognose.html
Therapien – Medikamentöse Therapie | NET-Register. (o. D.). https://www.net-register.org/ne-tumore-allgemeine-informationen/therapien-medikamentoese-therapie/
Therapie von neuroendokrinen Tumoren. | LMU Klinikum (o. D.). https://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-Nuklearmedizin/de/therapiestation/neuroendokrine_tumoren-folder/index.html
Neuroendokrine Tumore (NET)| Primo Medico (o. D.). https://www.primomedico.com/de/behandlung/neuroendokrine-tumore/
FAQ zu Chemotherapie bei NET
Nebenwirkungen einer Chemotherapie können Übelkeit, Müdigkeit und ein erhöhtes Infektionsrisiko umfassen. Die wohl auffälligste Nebenwirkung ist jedoch Haarausfall. Da Krebszellen sich schnell teilen, zielt die Chemotherapie darauf ab, diese schnell wachsenden Zellen zu eliminieren. Allerdings greifen die Chemotherapeutika nicht nur die Krebszellen an, sondern auch andere schnell wachsende Zellen im Körper, wie zum Beispiel die Haarfollikelzellen, die für das Haarwachstum verantwortlich sind. Wenn die Haarfollikelzellen geschädigt werden, kommt es zu Haarausfall. Nach Abschluss der Therapie regenerieren sich die Haarfollikel normalerweise wieder, und das Haarwachstum setzt erneut ein.
Die Behandlungsdauer bei einer Chemotherapie variiert je nach individuellem Fall, umfasst in der Regel aber mehrere Monate – die Medikamente werden dabei in regelmäßigen Intervallen verabreicht.
Die Wirksamkeit hängt vom spezifischen Tumortyp, seiner Lage sowie weiteren erkrankungsspezifischen Faktoren ab. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt wird die beste Behandlungsoption basierend auf Ihrem spezifischen Fall empfehlen.
Auf eine Krebsdiagnose erfolgt in der Regel eine unmittelbare Krankschreibung – dies hängt natürlich vom individuellen Gesundheitszustand Betroffener sowie der Behandlungsplanung ab. Eine Chemotherapie kann sowohl körperlich als auch emotional belastend sein, was die Arbeitsfähigkeit von Patient:innen beeinträchtigen kann. Daher wird eine Krankschreibung meist spätestens zu Beginn der Behandlung ausgestellt, um den Patient:innen die notwendige Zeit zur Genesung und Bewältigung der Therapien zu geben. Die Dauer der Krankschreibung variiert je nach Verlauf der Krankheit und der individuellen Reaktion des Patienten oder der Patientin auf die Behandlung.
Eine gesunde Ernährung, ausreichend Ruhe und die Vermeidung von Infektionsrisiken sind wichtige Maßnahmen. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam über spezifische Strategien.
Ja, abhängig vom Stadium und Typ des Tumors können Operationen, zielgerichtete Bestrahlungs-Therapien oder Peptidradiorezeptor-Therapie (PRRT) mit neuroendokrinem Tumor als Optionen in Betracht kommen.
Die Erfolgsrate einer Chemotherapie variiert je nach Tumorart und Stadium, außerdem dem individuellen Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin. Dabei haben frühe Interventionen oft bessere Ergebnisse – regelmäßige Kontrollen durch erfahrene Ärzt:innen können dazu beitragen, eine Tumorerkrankung frühzeitig zu entdecken und die Erfolgschancen der Behandlungen so zu maximieren.