Ausprägungen von NET
Arten von NET: Was Betroffene wissen sollten
NET entstehen aus Zellen des neuroendokrinen Systems, welches für die Hormonsynthese und Ausschüttung dieser zuständig ist. Daher können sie im gesamten Körper vorkommen.
Jedoch sind nicht alle neuroendokrinen Tumore gleich – daher ist es wichtig zu wissen, welche Arten von NET es gibt, worin sie sich unterscheiden und welche Symptomatiken damit einhergehen.
Jetzt über die verschiedenen Arten von NET informieren!

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Unterscheidung der
Arten von NET
Neuroendokrine Tumore können unterschiedlich unterteilt werden, unter anderem nach dem Organ, in welchem sich der Tumor befindet, den Hormonen, die dieser produziert, sowie dem Wachstumsfaktor des Tumors.
Nicht alle neuroendokrinen Tumore produzieren Hormone – hier wird unterschieden zwischen funktionell aktiven und funktionell inaktiven NET.

- Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung und starke Bauchkrämpfe
- Anfallsartige Hautrötungen (Flush)

Funktionell inaktive NET verursachen keine hormonell bedingten Symptomatiken. Entdeckt werden sie daher oft erst bei körperlichen Auswirkungen des Tumorwachstums. Dazu gehören:
- Druckgefühl
- Blutungen
Welche Arten von NET gibt es?
Neuroendokrine Tumore sind generell selten – trotzdem sind sie meistens in denselben Organen aufzufinden: Betroffen sind in den häufigsten Fällen das Verdauungssystem (Gastrointestinaltrakt), die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sowie die Lunge. Noch seltener treten NET in weiteren Organen oder Körperregionen auf wie zum Beispiel Hals, Nasen oder Ohren. Neuroendokrine Tumore, die sowohl im Magen-Darm-Trakt als auch in der Bauchspeicheldrüse auftreten, werden GEP-NET (gastroenteropankreatische NET) genannt.
Symptome der unterschiedlichen Arten
Das Tückische an neuroendokrinen Tumoren ist, dass sie sehr langsam wachsen und daher häufig erst spät Symptome zeigen. Deswegen bleiben sie meist für lange Zeit unentdeckt. In der folgenden Tabelle werden die verschiedenen Arten der funktionell aktiven NET und deren Hormone eingegliedert:
Insulinom
Hormon: Insulin
Symptome:
Unterzuckerung aufgrund von übermäßiger Insulinproduktion
Gluka­gonom
Hormon: Glukagon
Symptome:
Hautausschläge aufgrund des gestörten Zucker-stoffwechsels
VIPom
Hormon: VIP (vasoaktives intestinales Polypeptid)
Symptome:
Vermehrter Harndrang und Durchfall
Gastrinom
Hormon: Gastrin
Symptome:
Sodbrennen und Magen-Darmgeschwüre
Karzinoid-Syndrom
Hormon: Serotonin
Symptome:
Anfallsartig auftretende Gesichtsrötungen (Flush), Herzrasen, Schweiß­ausbrüche, Atem­beschwerden, Bauchschmerzen und Durchfall.
Wie werden die unterschiedlichen NET behandelt?
Die Therapie von neuroendokrinen Tumoren beinhaltet häufig einen chirurgischen Eingriff, also die operative Entfernung des Tumors. Bei nicht erreichbaren beziehungsweise nicht operablen Tumoren oder bei metastasierenden Tumoren wird entweder eine Chemotherapie, Telotristatethyl in Kombination mit Somatostatin-Analoga oder die Peptid-Radio-Rezeptor-Therapie eingesetzt.
Neuroendokrine Tumore verfügen über eine Vielzahl an Rezeptoren für den körpereigenen Botenstoff Somatostatin. Therapien mit Somatostatin-Analoga können durch Blockaden dieser Rezeptoren die Hormonfreisetzung (u.a. Serotonin) reduzieren. Durch die gehemmte Ausschüttung des Hormons können Symptome aktiv gelindert sowie bei NET im Verdauungstrakt das Tumorwachstum sogar gehemmt werden.
Da Somatostatin automatisch zu den Tumoren und ihren Metastasen wandert, bedient sich die Radionuklidtherapie dieses Umstands: Die einzunehmenden Somatostatin-Analoga werden mit radioaktiver Strahlung versetzt – so erzielt man eine punktuelle Strahlentherapie, die Tumore im Wachstum hemmen oder sogar verkleinern kann.
Welche Therapie für welchen Tumor geeignet ist, hängt davon ab, wo sich der Tumor befindet, wie weit das Wachstum bereits fortgeschritten ist und welche Symptome der Tumor verursacht. So wird der Arzt beispielsweise bei einem neuroendokrinen Tumor in der Bauchspeicheldrüse einen anderen Therapieansatz wählen als für einen funktionell aktiven NET im Dünndarm.
Wird ein neuroendokriner Tumor frühzeitig erkannt, ist er häufig vollständig heilbar. Daher ist es wichtig, bei entsprechender Vorgeschichte oder Symptomatik regelmäßig zur Hausärztin oder zum Hausarzt zu gehen.
Wie häufig treten NET auf?
Neuroendokrine Tumore sind selten. Sie machen derzeit 2 % aller Krebserkrankungen weltweit aus. Männer und Frauen sind von dieser Krebsart gleichermaßen betroffen. Durchschnittlich erkranken jährlich 2-4 Personen von 100.000 an NET.
Anbei ein paar Beispiele der Inzidenzen verschiedener Arten von NET:
Gastrinom
~0,05-0,15 von 100.000
Insulinom
~0,1-3 von 100.000
VIPom
~0,05-0,2 von 100.000
Glukagonom
~0,01-0,1 von 100.000
Ursachen für die verschiedenen Arten der neuroendokrinen Tumore
Neuroendokrine Neoplasien | AMBOSS. (o. D.) https://next.amboss.com/de/article/_h05gf?q=neuroendokrine+tumoren+%28amboss-kapitel%29#Zc3ff87d15ca6e0419b0fb8678bcfeb12
Neuroendokrine Tumoren | DKG. (2023, 5. Dezember). https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/weitere-krebsarten/neuroendokrine-tumoren.html
Ursache, Häufigkeit und Symptome von neuroendokrinen Tumoren | DKG. (2023, 5. Dezember). https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/weitere-krebsarten/neuroendokrine-tumoren/haeufigkeit-ursache-und-sympt.html
Diagnose und Therapie von neuroendokrinen Tumoren | DKG. (2023, 5. Dezember). https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/weitere-krebsarten/neuroendokrine-tumoren/diagnose-therapie-prognose.html
Neuroendocrine tumour (NET) | MyPathologyReport.ca. (2023, 20. Januar). https://www.mypathologyreport.ca/de/pathology-dictionary/neuroendocrine-tumour/
Neuroendokrine Tumore (NET) ▷ Therapie, Prognose & Kliniken | PrimoMedico (o. D.). https://www.primomedico.com/de/behandlung/neuroendokrine-tumore/#treatment-info
FAQ zu den verschiedenen Arten von NET
Neuroendokrine Tumore (NET) sind seltene Krebserkrankungen, die aus den Zellen des neuroendokrinen Systems entstehen. Diese Tumore können als Neoplasien (bösartiges Tumorgewebe) in verschiedenen Organen des Körpers auftreten.
Es gibt verschiedene Arten von neuroendokrinen Tumoren, je nachdem, in welchem Organ sich die Karzinome entwickeln. Zu den häufigsten gehören gastroenteropankreatische NET (GEP-NET) und Lungen-NET (LCNEC).
Gastroenteropankreatische NET (GEP-NET) sind Karzinome, die im Magen-Darm-Trakt (gastrointestinal) oder in der Bauchspeicheldrüse (pankreatisch) auftreten können. Sie können sowohl gutartig als auch bösartig sein. Typische Tumore sind hier Dünndarmkrebs, Dickdarmkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Lungen-NET (LCNEC) sind Karzinome, die die Zellen der Lunge befallen. Sie werden in verschiedene Untergruppen eingeteilt, darunter typisches Karzinoid, atypisches Karzinoid und kleinzelliges Lungenkarzinom.
Neuerkrankungen bei neuroendokrinen Tumoren sind insgesamt selten. Die genaue Häufigkeit variiert je nach den jeweiligen Arten von NET. Man geht davon aus, dass rund 2 % aller Krebsdiagnosen weltweit zum NET-Bereich gehören.
Die Diagnose der NET beinhaltet in der Regel eine Kombination aus bildgebenden Verfahren wie CT- oder MRT-Scans, Laboruntersuchungen zur Messung von Hormonspiegeln und Gewebebiopsien zur Bestätigung des Tumors. Da die verschiedenen Arten von NET nur sehr langsam wachsen und Symptome bilden, werden sie zumeist erst in einem späten Stadium entdeckt.
Die Behandlung von neuroendokrinen Tumoren hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Tumorgrades, der Ausbreitung und des allgemeinen Gesundheitszustands der Patientin oder des Patienten. Behandlungsoptionen können chirurgische Eingriffe, Strahlentherapie, medikamentöse Therapie oder eine Kombination dieser Methoden umfassen.
Die Heilungsaussichten sind abhängig von verschiedenen Faktoren. Früh erkannte und lokal begrenzte Tumore haben in der Regel eine gute Heilungsprognose. Bei fortgeschrittenen oder metastasierten Fällen zielt die Behandlung häufig darauf ab, das Tumorwachstum zu kontrollieren, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.